Wo man auch hinsieht, aktuell findet man in Prospekten, auf Plakaten, sowie in Fernseh- und Radiowerbung überall Angebote, die mit der Null-Prozent-Finanzierung locken. Auf den ersten Blick versprechen vor allem Elektronikfachmärkte keine Zinsen, wenn man in Kombination mit dem Kauf eines oder mehrerer Produkte einen Kredit aufnimmt. Doch kann das wirklich sein, dass man einen Kredit bekommt, ohne dafür irgendein Risiko eingehen zu müssen?
Verbraucherschützer sind sich inzwischen einig, dass ein solcher Kredit äußerst fatal sein kann. Was sich im ersten Moment gut anhört, ist nichts weiter als pure Abzocke. Bei der Überprüfung solcher Kredite haben Tester festgestellt, dass sich im Kleingedruckten oftmals Klauseln über hohe Gebühren finden lassen.
Am Beispiel Ikea lässt sich sehen, dass dieser Kredit keinesfalls so harmlos ist, wie er im ersten Moment scheinen mag. Hier muss man nämlich nicht nur eine einmalige Kontoführungsgebühr, die sich nach der Laufzeit des Kredit richtet, bezahlen, sondern auch noch eine Erhöhung des effektiven Jahreszins auf bis zu 4,75 Prozent in Kauf nehmen.
Verbraucherschützer sind äußerst ungehalten darüber, dass Unternehmen den Effektivzins in der Werbung für einen Kredit nicht nennen und sich die Angst, die Kunden in Fogle der Wirtschaftskrise haben, zu Nutze machen. In jeder Werbung für Kredite müsse stets angegeben werden, welche Kosten damit auf den Verbraucher zukommen. Außerdem weisen viele Unternehmen nicht darauf hin, dass sich Kunden vor der Vergabe eines solchen Kredit einer Bonitätsprüfung unterziehen müssen. Ob Unternehmen bald erkennen, dass Kunden so etwas mit sich nicht machen lassen, hängt hingegen vollkommen davon ab, wie Verbraucher nun reagieren werden.