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Deutsche Postbank AG – Ratgeber Finanzen

Deutsche Postbank AG

„Postbank“ ist der gemeinhin genutzte Name für die Deutsche Postbank AG. Dabei handelt es sich um ein Finanzinstitut, das seinen Sitz in Bonn hat, 1989 gegründet worden ist und seit seiner Gründung bereits einige strukturelle Veränderungen vollzogen hat. Zunächst handelte es sich dabei um die Deutsche Bundespost POSTBANK – ein Teilbereich, den man im Zuge der Postreform I aus Posteckämtern/Postgiroämtern und Postsparkassenämtern gebildet worden war. 1994 trat dann die Postreform II in Kraft, im Zuge dieser fand eine Umbenennung der Deutschen Bundespost POSTBANK in Deutsche Postbank AG und eine Änderung der Geschäftsform in eine Geschäftsbank statt. Zudem ist die Postbank die Hausbank der Deutschen Post sowie heute ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank.

Daten und Fakten und die Entwicklung der Postbank

Bereits im Jahre 1909 führte man im Deutschen Reich den Postscheckdienst ein, um einen reichsweiten bargeldlosen Zahlungsverkehr einzuführen. Jeder Bürger hatte dabei den Anspruch auf ein solches Postscheckkonto, wobei Überweisungen, Kontoauszüge und die Einreichungen von Schecks mit der Post versandt worden sind und dafür kein Besuch in einer Filiale notwendig war. Aus dieser Sicht könnte man die heutige Postbank als älteste Direktbank Deutschlands bezeichnen, die noch lange vor einem Internetservice bestanden hat.
Seit 1938 war es möglich, dass Sparende an allen deutschen Postämtern Einzahlungen leisten und Auszahlungen beziehen konnten, nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde dieser Service auch auf andere europäische Länder ausgedehnt – der Service der Auszahlung von Postsparbüchern war dabei in allen europäischen Ländern kostenfrei. Mitte der 1980er Jahre erst wurde der Postscheckdienst dann in „Postgirodienst“ umbenannt, um den Erklärungsbedarf, der durch den alten Namen entstanden war, zu umgehen und konkurrenzfähig zu bleiben. Zu dieser Zeit war es Angestellten der Deutschen Bundespost vorbehalten, durch eine Zusammenarbeit mit den Post-Spar- und Darlehensvereinen einen Dispositionskredit zu beanspruchen. 1989 wurde die Deutsche Bundespost POSTBANK einer von drei Teilbereichen der Deutschen Bundespost, der Dienst blieb dabei der gleiche. 1994 wurde die Deutsche Bundespost aufgelöst, die bis dahin bestehenden Teilbereiche wurden in Aktiengesellschaften umgewandelt. Seit 2009 ist Stefan Jütte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Postbank AG.
Mit dem neuen Jahrtausend kamen dann auf die Postbank viele weitere Veränderungen zu. 2000 kaufte man die DSL Bank auf, 2001 gründete man selbst die PB Factoring GmbH, 2004 ging die Postbank an die Börse, von 2005 bis 2006 übernahm man sukzessive immer mehr Anteile an der BHW Holding AG. Seit November 2010 besitzt die Deutsche Bank die Mehrheit der Anteile an der Deutschen Postbank AG.

Die Deutsche Postbank AG hat ihren Sitz in Hameln und beschäftigt derzeit über 20.000 Mitarbeitern. Die Bilanzsumme der Postbank betrug im Jahr 2010 214.684 Millionen Euro. Deutschlandweit werden circa 850 Filialen betrieben und circa 14 Millionen Kunden betreut, wovon circa 4,5 Millionen Privatgirokonten zufallen.

Eine Besonderheit ist bei den Bankleitzahlen der Postbank-Kunden festzustellen. So tauchen in den Bankleitzahlen immer die ersten beiden Stellen der alten vierstelligen Postleitzahlen als die beiden letzten Ziffern der entsprechenden Bankleitzahl auf. Ausnahmen davon: In Hamburg und München wird jeweils die erste Ziffer der Postleitzahlen bei Sparkonten verdoppelt, insgesamt teilt sich die Postbank so in 14 Niederlassungen. Die Stellen vier bis sechs der Postbank-Bankleitzahlen sind zudem immer für die Zahl 100 reserviert.

Das Angebot der Postbank

Das Angebot der Postbank ist sehr umfassend. Zunächst einmal seien hier die regulären Giro- und Sparkonten zu nennen. Innerhalb der Sparkonten haben Kunden die Möglichkeit, auf verschiedene Angebote, wie etwa die Sparcard 3000 plus, die Sparcard 3000 plus direct sowie die Angebote Kapital plus, Kapital plus direkt, das Quartalssparen und das DAX-Sparbuch zurückzugreifen. Des weiteren zählen der Handel mit Wertpapieren, , Tagesgeldkonten, die Baufinanzierung, das Bausparen, verschiedene Versicherungen und Altersvorsorgen sowie Fonds zu dem breitgefächerten Angebot der Deutschen Postbank AG. Die Angebote können dabei über verschiedene Kanäle beansprucht und betrieben werden. Sowohl das Online- und das Telefonbanking als auch die herkömmliche Abwicklung der Bankgeschäfte in den zahlreichen Filialen der Postbank sind möglich.

Zusammenarbeit

Die Postbank arbeitet mit verschiedenen anderen Unternehmen zusammen. So haben Kunden beispielsweise die Möglichkeit, Bareinzahlungen und Auszahlungen auch in Filialen der Deutschen Bank vorzunehmen. Zudem kooperiert die Postbank natürlich mit der Deutschen Post, in vielen Postfilialen, die dann als „Finanzcenter“ deklariert werden, werden auch Dienste bezüglich der Postbank angeboten. Des weiteren arbeitet die Postbank mit der Versicherungsgesellschaft HUK-Coburg zusammen. In den Filialen der Postbank können Kaftfahrt-, Haftpflicht- und Sachversicherungen abgeschlossen werden, die HUK-Coburg vertreibt im Gegenzug Bankprodukte für Privatkunden (zum Beispiel Girokonten) der Postbank.

Kritik

Hinsichtlich mehrerer Punkte musste und muss die Postbank sich einer Kritik unterziehen. So hatte man im Jahr 2008 beispielsweise die Gebührenstruktur für Spareinlagen verändert und auf diese in einem versteckten Text per versendeter Broschüre informiert. Die Gebühren betragen 1 Euro pro Monat für Sparkonten mit dreimonatiger Kündigungsfrist – so lange, bis das Guthaben vollständig aufgebraucht ist. Dies Kosten können jedoch mit einem Mindestguthaben von 60 Euro, einer Führung von mehreren Konten oder mit mindestens einer Ein- oder Auszahlung in den vergangenen Jahren umgangen werden. Des Weiteren war die Postbank wegen ihres DAX-Sparbuchs, das nicht die versprochenen Rendite erwirtschaftete, und dem Missbrauch von Kundendaten verstärkt in die Kritik geraten. Die Postbank hatte ihren freiberuflichen Mitarbeiter Zugang zu den Kontobewegungen der Kunden gewährt, um angepasste Produkte präsentieren zu können und dafür von der Öffentlichkeit kritisiert und von einem Gericht zu einer Strafe von 120.000 Euro verurteilt worden.

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