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Bonuszertifikate oft schlechter als der Markt – Kredit & Finanz-Ratgeber

Bonuszertifikate oft schlechter als der Markt
Tipp von Redaktion am 01. Januar 2009

Bonuszertifikate erscheinen auf den ersten Blick als die „bessere Aktie“: Die Möglichkeit, auch in einem Umfeld stagnierender oder leicht fallender Notierungen attraktive Renditen zu erzielen und dabei ahn steigenden Kursen unbegrenzt zu partizipieren, lockt viele Anleger zum Kauf der strukturierten Produkte. Bei genauerem Hinsehen aber bieten auch Bonusprodukte keinen „free lunch“. Die Chance auf die Bonuszahlung erkauft der Anleger durch den Verzicht auf die Dividenden, die der Basiswert während der Laufzeit ausschüttet. Mit den Ausschüttungen finanziert der Emittent eine digitale Option, die die Sonderzahlung ermöglicht – wenn der Kurs des Underlyings nicht zu stark fällt. Tut er das doch, erlischt das Recht auf den Bonus und der Anleger besitzt ein simples Indexzertifikat.
Bonusprodukte schützen nicht gegen große Verluste. Der Börsencrash im Zuge der Finanzkrise führte Anlegern die Schwächen der Strukturen schonungslos vor Augen: Gehen die Kurse weit zurück, verfallen die Bonuszahlungen. Der Anleger, der dafür seine Dividende verkauft hat, steht somit immer schlechter da als mit einem Direktinvestment. Das besondere Übel: Um optisch interessante Produkte zu konzipieren, bedienen sich die Emittenten gerne einiger Tricks. So werden Bonuszertifikate häufig mit Laufzeiten von bspw. 3,5 Jahren ausgestattet, um möglichst viele Dividendenzahlungen zu vereinnahmen und dadurch eine hohe Bonuszahlung generieren zu können. Dementsprechend hoch fällt auch der Verlust der Anleger im Fall einer durchbrochenen Bonusbarriere aus. Nicht selten entwickeln sich die Zertifikate um 10 Prozentpunkte schlechter als der Basiswert.
Das Emittentenrisiko müssen Investoren zusätzlich tragen: Als Inhaberschuldverschreibungen fließen Zertifikate im Falle der Insolvenz des Emittenten in die allgemeine Insolvenzmasse und sind dadurch verloren.
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