Garantieprodukte und Opportunitätskosten
Tipp von Redaktion am 27. Dezember 2008
Garantieprodukte stehen hoch im Kurs bei deutschen Anlegern. Die konservative Klientel schätzt die Möglichkeit, an den Wertentwicklungen des Aktien- oder Rohstoffmarktes zu partizipieren, ohne dabei ein Kursrisiko tragen zu müssen. Die Kapitalgarantie ist bei genauerem Hinsehen allerdings nur von bedingtem Wert: Die meisten Produkte zahlen am Ende der Laufzeit den Nominalbetrag der meist als Anleihen strukturierten Produkte aus. Die Inflation bleibt unberücksichtigt mit fatalen Folgen. Ein Zertifikat mit einer Laufzeit von fünf Jahren, das -bei ausbleibenden Gewinnen im Underlying am Tag der Fälligkeit den Einsatz wieder zurückbezahlt (der meist obendrein durch das beim Kauf zu entrichtende Agio reduziert wird) hat bei einer jährlichen Inflationsrate von drei Prozent einen realen, D.h. kaufkraftbereinigten, Verlust in Höhe von 16 Prozent verursacht. Damit nicht genug: Durch die entgangene Verzinsung, die der Anleger mit der nächstbesten Alternative hätte erzielen können, belaufen sich die Opportunitätskosten des Investments auf rund 25 Prozent (bei einer angenommenen sicheren Verzinsung von 4,5 Prozent im Jahr).
Wer ein Garantieprodukt bewertet, sollte sich die Verzinsung, die in dem vorgesehenen Zeitraum mit sicheren Bundeswertpapieren zu erzielen ist, genau ansehen und das strukturierte Produkt nach seinem Chance-Risiko-Verhältnis messen: Das Risiko, eine geringere Rendite zu erzielen, als es mit Staatsanleihen ohne Risiko möglich wäre, muss mit hohen Zuschlägen honoriert werden. Im obigen Beispiel sollten Anleger keinesfalls ein Produkt kaufen, dass bei einer durchschnittlichen Wertentwicklung des Underlyings weniger als acht Prozent Zinsen im Jahr erwirtschaftet.
Fazit: Garantieprodukte sind für den Einsatz im Vermögensaufbau gut geeignet. Um das Profil der Investments korrekt einzuschätzen müssen Anleger allerdings die unsichtbaren Faktoren, Inflation und Opportunitätskosten, unbedingt berücksichtigen. Im Zweifel sollten verschiedene Szenarien im Detail durchgerechnet werden.
Wer ein Garantieprodukt bewertet, sollte sich die Verzinsung, die in dem vorgesehenen Zeitraum mit sicheren Bundeswertpapieren zu erzielen ist, genau ansehen und das strukturierte Produkt nach seinem Chance-Risiko-Verhältnis messen: Das Risiko, eine geringere Rendite zu erzielen, als es mit Staatsanleihen ohne Risiko möglich wäre, muss mit hohen Zuschlägen honoriert werden. Im obigen Beispiel sollten Anleger keinesfalls ein Produkt kaufen, dass bei einer durchschnittlichen Wertentwicklung des Underlyings weniger als acht Prozent Zinsen im Jahr erwirtschaftet.
Fazit: Garantieprodukte sind für den Einsatz im Vermögensaufbau gut geeignet. Um das Profil der Investments korrekt einzuschätzen müssen Anleger allerdings die unsichtbaren Faktoren, Inflation und Opportunitätskosten, unbedingt berücksichtigen. Im Zweifel sollten verschiedene Szenarien im Detail durchgerechnet werden.
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