Einige Arbeitnehmer haben oftmals gar keine andere Möglichkeit, als die Kürzung der Arbeitszeit um Stunden oder Monate hinzunehmen. Bevor sie ihren Job verlieren, sagen sie der Kurzarbeit zu. Doch dies bringt auch einige Nachteile mit sich. Wer als Kurzarbeiter versucht, einen Kredit zu bekommen, hat meistens schlechte Karten. Viele Banken sind auf Grund fehlender Sicherheiten nicht an einem Kreditvertrag interessiert. Und selbst dann, wenn man Glück hat und einen Kredit aufnehmen kann, ist dies für einen Kurzarbeiter mit einer höheren finanziellen Belastung verbunden. Immerhin müssen viele auf Grund der hohen Zinsen des Kredit ihr Konto überziehen und dafür dann wieder Zinsen zahlen.
Schnell befindet man sich in einem Teufelskreis und viele sehen deswegen davon ab, einen Kredit aufzunehmen. Das könne aber nicht die Lösung sein, sagt IG-Metall. Dort sind viele Menschen von Kurzarbeit betroffen und die Personalleiter kennen das Problem nur zu gut. Deswegen hat IG Metall nun einen offenen Brief an die Banken geschrieben und fordert in diesem, dass Beschäftigte, die von Kurzarbeit betroffen sind, niedrigere Zinsen bei Krediten bezahlen müssen. In dem Brief, der von vielen Betriebsräten unterstützt wird, heißt es, dass die Banken Lehre aus der Krise ziehen und Arbeitnehmer nicht abzocken sollen. Man solle darauf achten, Kreditnehmern einen Kreditrahmen einzurichten, welcher die besonderen Umstände berücksichtigt.
Bisher gibt es aber noch keinen sichtbaren Erfolg. Die Zinsen für Kredite und bei Kontoüberziehung seien laut Aussage von IG Metall noch immer unverändert. Für Empörung sorgen außerdem Banken, die das Zinsniveau bei Krediten nicht gehalten, sondern die Zinsen noch erhöht haben. Auf Anfragen hin geben die Banken und Sparkassen zu verstehen, dass man keine besonderen Tarife für Kurzarbeiter vorgesehen habe. Ob und wie die Regierung dazu Stellung beziehen wird, bleibt abzuwarten.