Finanzkraft ist gefragt
Was Reimer mit dem erfolgreichen Vertrieb von Brother-Werkzeugmaschinen bereits geschafft hat, haben viele Firmen erst noch vor sich: Die Stärkung des Eigenkapitals beeinfl usst entscheidend das bankinterne Rating und damit die Kreditkonditionen.
Lautstark beschweren sich Unternehmerverbände über die sinkende Bereitschaft der Kreditinstitute, den deutschen Mittelstand zu fi nanzieren. Doch bleibt das Geld von den Banken tatsächlich aus, liegt das zuerst an den Firmen selbst. Nach wie vor ist die Eigenkapitalausstattung hierzulande gerade auch im internationalen Vergleich (s. Grafi k) dramatisch schlecht. „Es gibt keine Kreditklemme, sondern nur eine Eigenkapitalklemme“, sagt Andreas Georgi, Vorstand der Dresdner Bank.
Chancen nutzen
Möglichkeiten zur Stärkung des Eigenkapitals gibt es genug – bis hin zur Öffnung für Private Equity oder Mezzanine-Kapital. Doch vor solch strategischen Entscheidungen können andere Schritte zum Erfolg führen. So hilft die Nutzung von Leasing-Modellen und Factoringlösungen, das Anlage- und Umlaufvermögen des Unternehmens zu verkürzen und den Finanzierungsbedarf zu senken. Firmenkapital ist dann nicht mehr in Immobilien, im Maschinenpark oder in offenen Forderungen gebunden.
Risiken im eigenen Unternehmen zu kennen und ihnen vorzubeugen zahlt sich ebenso aus wie ein klares Geschäftsmodell. Denn die Banken bewerten auch die Zukunftsaussichten der Unternehmen und die Qualität des Managements. Ziel aller Maßnahmen: Steigerung der Ergebniskontinuität.
„Unsere Geschäftskunden profitieren dabei von einem ganzheitlichen Beratungsansatz“, sagt Dresdner-Bank-Vorstand Georgi. Hierbei werden die private und geschäftliche Seite integriert betrachtet – sofern der Kunde das wünscht. Der Top-Manager: „Wir machen keine Unternehmensberatung, aber wir beraten in allen Finanzprodukten, mit denen Risiken minimiert werden können.“