Diejenigen, die Geld sparen möchten, haben es aktuell nicht leicht. Schuld daran ist das historische Zinstief, welches dafür sorgt, dass es nicht mal mehr beim Festgeld hohe Zinsen gibt. Derzeit bekommt man im Schnitt nicht mehr als zwei Prozent Zinsen, wenn man sich für das Festgeld mit einer Laufzeit von vier Jahren entscheidet. Da klingen für viele die Angebote für Tagesgeld und Festgeld, die sich in großen Zeitungsanzeigen finden lassen, viel versprechend. Doch solche Angebote sollten mit Vorsicht genossen werden.
Vor allem dann, wenn ausländische Kredit Institute mit traumhaft guten Konditionen locken, ist Vorsicht geboten. Sparer sollten sich immer darüber im Klaren sein, dass die hohen Zinsen oftmals zulasten der Einlagensicherung gehen. So weiß Dr. Errit Schlossberger, Geschäftsführer des unabhängigen Verbraucher- und Finanzportals FinanceScout24.de, dass Geldinstitute, welche ihren Sitz in Estland, der Türkei oder Indien haben, nur das Minimum an Einlagensicherung anbieten, welches in dem jeweiligen Land vorgeschrieben ist.
Die Unterschiede beim Einlagenschutz von ausländischen Anbietern sind im Vergleich zu Deutschland jedoch erheblich. So ist es durchaus gang und gäbe, dass beim Festgeld oder Tagesgeld die Einlagen allein über ausländische Sicherungssysteme abgesichert werden. Sofern die Bank pleite geht, bedeutet dies für den Sparer, dass er seine Ansprüche in einem ausländischen Rechtssystem durchsetzen muss.
Experte Schlossberger empfiehlt, Banken, die sich den freiwilligen Einlagensicherungssystemen angeschlossen haben, das Geld eher anzuvertrauen. Außerdem sollten niemals große Summen bei einer einzelnen Bank angelegt werden. Viel besser ist es laut dem Experten, das Geld auf mehrere Tagesgeldkonten und Festgeldkonten zu verteilen. Gleichzeitig appelliert Schlossberger an die Sparer, kritisch zu hinterfragen, warum es bei einigen Banken üblich ist, überdurchschnittlich hohe Zinsen zu erhalten.