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Donnerstag, November 14, 2024
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Techniker Krankenkasse: Steigende Beiträge nach Bundestagswahl

Im Herbst nach der Bundestagswahl werden die Beiträge zu den Krankenkassen wohl noch einmal deutlich steigen. Damit rechnet zumindest Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse, einer der größten und mitgliederstärksten Kassen in Deutschland. „Wir müssen davon ausgehen, dass die gesetzliche Krankenversicherung 2022 ebenfalls vor einer Finanzierungslücke von mindestens 16 Milliarden Euro stehen wird, wahrscheinlich eher mehr“, erläuterte der TK-Chef dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ für die kommende Montagsausgabe.

Mehr als 40 Prozent Sozialabgaben ab 2022 drohen

Baas rechnet schon allein deshalb damit, das die Beitragssätze Anfang 2022 kräftig steigen, weil eine neue Koalition nach einer Regierungsbildung nur wenig Zeit zum Handeln habe. Spätestens dann werde die erklärte Obergrenze von 40 Prozent bei den Sozialabgaben gerissen, gab der Gesundheitsmanager zu bedenken. Baas begründete die Entwicklung damit, dass die wirtschaftliche Lage die Beitragseinnahmen drücke. Simultan dazu  trieben die Gesetze der vergangenen Jahre die Ausgaben weiter in die Höhe. Hinzu komme, dass bei den Krankenkassen Ende 2021 alle Reserven jedoch aufgrund politischer Eingriffe aufgezehrt seinen.

Baas: „Neue Bundesregierung ist nicht zu beneiden“

Die neue Bundesregierung, die im Herbst ihr Amt antrete, sei nicht zu beneiden, sagte Baas. Es werde aufgrund der angespannten Haushaltslage schwierig, noch einmal mehrere Milliarden Euro aus Steuermitteln in die Krankenversicherung zu pumpen. „Als Handlungsoptionen bleiben massive Kürzungen bei den Leistungen, höhere Zuzahlungen der Versicherten oder erneute verpflichtende Rabatte bei den Arzneimitteln“, sagte der Kassenmanager.

„Umfassendes Reformpaket nötig“

Die Pharmaunternehmen in die Pflicht zu nehmen, ist nach seiner Einschätzung durchaus gerechtfertigt. Eine solche Maßnahme  ließe sich auch schnell umsetzen. Das werde aber bei weitem nicht reichen. „Auf mittlere Sicht wird ein umfassendes Reformpaket unausweichlich sein“, sagte der TK-Chef.

Besorgt hatte sich vor einigen Tagen auch der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, geäußert. „Ohne Gegensteuern droht dann ein Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags von 1,3 Prozent auf 2,5 Prozent“, hatte Litsch der „Augsburger Allgemeinen“ gesagt.

Das Bundesgesundheitsministeriums plant eine Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags für 2021 um 0,2 Punkte auf 1,3 Prozent. Die genaue Höhe des Zusatzbeitrags obliegt aber den Kassen selbst, sie dürfen vom Durchschnitt abweichen.

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