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Mittwoch, März 27, 2024
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Deutschland: Mehr Arbeitslose als im Vorjahr

In Deutschland waren im November mehr Menschen arbeitslos gemeldet als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vorletzten Monat des Jahres 2020 waren in der Bundesrepublik Deutschland fast 2,7 Millionen Menschen erwerbslos und damit 519.000 mehr als vor einem Jahr. Das gab die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg bekannt. Verglichen mit dem Oktober sank die Zahl der Erwerbslosen stattdessen um 61.000. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich somit um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent.

BA-Chef Scheele: „Mehr Menschen in Kurzarbeit“

BA-Chef Detlef Scheele kommentierte die aktuellen Zahlen: „Der Arbeitsmarkt hat auf die Einschränkungen im November reagiert. Glücklicherweise aber im Moment nicht mit einer Zunahme von Entlassungen“. Allerdings seien die Betriebe aktuell wieder zurückhaltender bei der Personalsuche und hätten im November wieder deutlich mehr Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

Rechnet man Personen mit ein, die sich in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit befinden, lag die Gesamtzahl im November bei 3,520 Millionen Personen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sind das 385.000 mehr. Verglichen mit dem Oktober jedoch ging die Zahl um 42.000 zurück.

Massiver Rückgang neuer Stellen zu Beginn von Corona

Zu Beginn der Corona-Pandemie im März war die Zahl der von Unternehmen neu geschaffenen Stellen deutlich zurückgegangen. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften erholte sich jedoch in den vergangenen Monaten spürbar. Allerdings sind die Folgen des „Lockdowns light“ im November deutlich sichtbar. Die Abflachung des Nachfrage-Anstiegs ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vor allem auf eine sinkende Zahl der Neuanmeldung von Stellen zurückzuführen. Im November waren bei der Behörde 601.000 offene Stellen gemeldet. Das sind 136.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt jedoch stieg die Zahl der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 11.000.

Auch die Zahl der Start-ups ging in Deutschland im Coronajahr 2020 zurück. Von Januar bis September sank die Neugründung von Unternehmen auf 88.200 Betriebe, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Auswertung der Gewerbeanmeldungen kürzlich meldete. Das sind 6,4 Prozent weniger als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In die Statistik fließen allerdings nur Unternehmen ein, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung hindeuten.

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