Annaten, auch als Jahresgelder bezeichnet, sind eine der ältesten Formen der finanziellen Lehensvergabe durch die katholische Kirche. Im Gegensatz zum herkömmlichen Verständnis des Begriffes „Lehen“ werden Annaten jedoch nicht für das Recht auf Landwirtschaft oder Viehzucht, sondern für das Recht, ein Amt der katholischen Kirche zu bekleiden erhoben.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich Annaten immer mehr zu einer heute nicht mehr gebräuchlichen Form der finanziellen Zuwendung entwickelt – lediglich in Italien gibt es noch das Halbannatensystem, bei dem Teile des Verdienstes der Amtsinhaber direkt an die Kurie abgeführt werden. Diese Änderung wurde durch Bonifacius IX. durchgeführt, der die Annaten in fast allen Einflussgebieten der katholischen Kirche veränderte. Zunächst wurden die Annaten dabei um die Hälfte reduziert und schließlich wurden sie dann – bis auf Italien – ganz abgeschafft.
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