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Montag, November 18, 2024
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Wie Corona aktuell den Immobilienmarkt beeinflusst

Im ersten Halbjahr standen Immobilienmakler und verkaufsentschlossene Eigentümer, aber auch potenzielle Kaufinteressenten vor einigen Herausforderungen. Einige Experten sprachen bereits vom Risiko der Blasenbildung, die aber trotz aller Unkenrufe ausgeblieben ist. Vielmehr erlebt der Immobilienmarkt in Corona-Zeiten einen unglaublichen Boom. Die Nachfrage nach Wohneigentum, vor allem nach Eigenheimen auf dem Land, verzeichnet in den letzten Monaten einen rasanten Anstieg.

Warum sich das Freiheitsgefühl und Autarkie gegenseitig bedingen

Jede Verschärfung der Corona-Regelungen, jede neue Einschränkung und die Gesamtheit des nun seit Monaten andauernden Lebensgefühls sind für sich ein Grund, um über den Ausstieg aus dem Leben in überfüllten Innenstädten nachzudenken. Dass viele Familien nun sprichwörtlich Nägel mit Köpfen machen und ihren geplanten Eigenheimkauf nicht länger aufschieben, zeigen die Statistiken im Bezug auf Angebote und Nachfrage. Ersichtlich ist, dass die vor Corona eher benachteiligten ländlichen Regionen einen neuen Aufschwung erleben. Selbst stark renovierungsbedürftige Häuser in den infrastrukturell nicht abgehängten Dörfern wechseln nun deutlich schneller ihren Besitzer. Der vermehrte Hauskauf bringt einen weiteren Aufschwung mit sich. Nicht nur die Immobilienbranche, sondern auch die Baumaterialienindustrie und das Baumarktgewerbe profitieren von der Corona-Krise. Immer mehr Menschen suchen die Autarkie und wollen unabhängig von städtischen Verordnungen, von immer neuen Einschränkungen und von den Einflüssen der Konsumgesellschaft leben.

Wirklich frei ist derjenige, der sich auch in Krisensituationen versorgen und der sich in seinen eigenen vier Wänden einen unantastbaren Raum der Privatsphäre schaffen kann. Ein weiterer Grund für die steigenden Immobilienverkaufszahlen in ländlichen Regionen ist der Zusammenhalt, der gerade in diesen Zeiten auf dem Land deutlich stärker als in den Städten vorherrscht.

Zeitspanne zwischen Hauskauf und Sanierung hat sich deutlich verkürzt

Wie schnell Sie durch staatliche Verordnungen vereinsamen und mit Ihren Gewohnheiten brechen müssen, hat die Corona-Krise deutlich gezeigt. Auch in Zukunft sind Krisen und damit einhergehende Einschränkungen nicht auszuschließen. Haben Sie Eigentum mit ein wenig Land darum, können Sie sprichwörtlich aufatmen und werden Krisen ohne künstlich geschürte Ängste überstehen. Noch im vergangenen Jahr lag die Zeitspanne vom Hauskauf bis zum Renovierungsstart bei rund einem Jahr. Heute sind es nur maximal drei Monate nach der Schlüsselübergabe. Der Wunsch nach Sicherheit und Unabhängigkeit, aber auch die Sorgen vor einem neuen Lockdown steigern die Motivation für größere Projekte. Die Kreditvergabe bei Banken ist seit Corona zwar schwieriger, mit einem krisensicheren Job und dem entsprechenden Einkommen aber nach wie vor möglich. Dementsprechend steigen die Hauskäufe weiter und auch gebaut, saniert und modernisiert wird viel häufiger als vorher.

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