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Freitag, Oktober 11, 2024
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GFK-Konsumklima trübt sich vor Weihnachten massiv ein

Das Konsumklima in Deutschland bricht aufgrund des neuerlichen Corona-Lockdowns deutlich ein, wie die Konsumforscher der GFK feststellten. Mehr als 75 Prozent der Deutschen sind laut der jüngsten Erhebung der Ansicht, dass COVID-19 für Deutschland eine große oder sehr große Bedrohung darstellt. Das geht aus den am Dienstag vor Weihnachten veröffentlichten Daten der neuesten Konsumstudie hervor. Es ist der schlechteste Wert seit Beginn der GFK-Erhebungen zu Corona im April 2020.

Insgesamt sind die Konjunkturerwartungen und die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen laut GfK leicht angestiegen, dennoch stellen sich Verbraucher offenbar auf Einkommensrückgänge ein. In die aktuelle Umfrage sind die Auswirkungen des harten Lockdowns noch gar nicht berücksichtigt. Im Rahmen des 2. Lockdowns kamen nicht nur Gastronomie, Sport und Kultur zum Erliegen, sondern auch die meisten Einzelhändler mussten schließen. Die Umfrage wurde zwischen dem 3. und 14. Dezember durchgeführt.

Auch die Exporte aus Deutschland könnten zurückgehen

„Es ist zu befürchten, dass sich eine grundlegende Erholung der Konjunkturstimmung nun weiter verzögert, da auch wichtige Handelspartner Deutschlands derzeit von der zweiten Infektionswelle betroffen sind“, erklärte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl. Vermutlich werde deshalb auch die Exportentwicklung, die für die deutsche Wirtschaft so wichtig ist, eine schwierige Phase haben.

Die neuerliche beinahe komplette Schließung des Einzelhandels in Deutschland könnte in den kommenden Wochen zu einem weiteren Anstieg der Kurzarbeit führen. „Daraus resultieren für die Betroffenen Einkommenseinbußen“, sagte Bürkl. Gleichzeitig könnten noch mehr Unternehmen insolvenzgefährdet werden, was die Angst vor einem Jobverlust vergrößere und damit die Einkommensaussichten schmälere.

GFK rechnet mit schwierigem Start ins neue Jahr

Konsumforscher Bürkl rechnet zu Beginn des neuen Jahres mit einer schwierige Phase für das Konsumklima. „Eine Entspannung beziehungsweise Erholung kann es erst dann geben, wenn die Infektionszahlen soweit gesunken sind, dass die harten Beschränkungen wieder gelockert werden können.“

Es gibt aber auch einen Lichtblick: Die Angst der Bürger in Deutschland, dass es mit der Konjunktur längerfristig bergab gehen könnte, ist rückläufig. Nach zwei schlechten Monate in Folge, habe sich die Konjunkturstimmung jetzt wieder leicht verbessert. Auch die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen bei den Deutschen habe zugenommen.

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