Viele, die derzeit in den USA mit dem Gedanken spielen, einen Kredit für den Erwerb einer Immobilie aufzunehmen, erleben einen Schock. Früher war es ein Leichtes, eine erhalten, heute sieht dies ganz anders aus. Selbst dann, wenn genügend Eigenkapital und ein regelmäßiges Einkommen vorliegen, ist dies längst keine Garantie dafür, dass man einen Kredit aufnehmen kann.
Einige Experten sind davon überzeugt, dass es die Amerikaner mit der Genauigkeit bei Krediten übertreiben und damit die Wirtschaft nachhaltig schädigen. Schließlich führt dieses Vorgehen zur Verhinderung der Erholung der US-Hauspreise. War es früher noch um ein Vielfaches leichter als in Deutschland, in den USA einen zu erhalten, hat sich dies heute ins Gegenteil verwandelt. Noch viel häufiger als in Deutschland werden Anträge abgelehnt. Außerdem gibt es für eine schlechte Bonität horrende Zinsaufschläge.
Der Mortgage-Broker Marc Savitt, Präsident von The Mortgage Center in Martinsburg (West Virginia), ist der Meinung, dass die Standards für Kredite früher einfach zu lasch waren. Immerhin wären noch nicht einmal Einkommensnachweise verlangt worden. Nun würden die neuen Regeln viele gute Käufer abhalten. Kein Wunder, dass sich unter der amerikanischen Bevölkerung Frust breitgemacht.
Das klassische Immobiliengeschäft, welches früher charakteristisch für die USA war, ist in vielen Teilen des Landes ausgestorben. Der Grund hierfür liegt hauptsächlich darin, dass das amerikanische Immobilienkreditgeschäft anders aufgestellt ist als das in Deutschland und durch die Wirtschaftskrise nachhaltig geschädigt wurde. Immerhin lassen sich hier dreiviertel aller Käufer hinsichtlich eines Kredits durch einen Kreditmakler helfen. Auch wenn die Hausbank die Kreditwürdigkeit meistens am besten einschätzen kann, suchen nur ein Viertel aller Interessenten diese auf.