Eigentlich sollte man meinen, dass dann, wenn es den Banken wieder besser geht, dieser Erfolg auch an die Kunden weitergegeben wird – immerhin sind diese größtenteils dafür verantwortlich, dass es den Kredit Instituten wieder besser geht. Doch aus einer aktuellen Überprüfung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen geht hervor, dass dem nicht so ist. Noch immer müssen sich Kreditnehmer mit überzogenen Zinsen für Dispositions Kredite abfinden. Im Oktober konnte bei einer Stichprobe bei 15 überregionalen Bankinstituten festgestellt werden, dass die Zinsen für Kredite zwischen 7,9 % und 16,99 % liegen.
Das teuerste Angebot sehen viele Verbraucherschützer als reinen Wucher an, denn bei einem Kredit werden vom Bankkunden mehr Zinsen verlangt, als die Kreditinstitute selbst für geliehenes Geld ausgeben müssen. Außerdem ist der Zinssatz, den Banken bezahlen müssen, wenn sie sich Geld ausleihen, in den letzten Monaten gesunken und seit mehreren Wochen schon auf einen bisher einmaligen Tiefstand.
Bei der Erhebung der Verbraucherzentrale schnitt vor allem das "Aktiv-Konto" der Citibank besonders schlecht ab. Hier werden Zinsen bei einem Dispositions Kredit in Höhe von 16,99 % fällig. Unmittelbar danach reihen sich aber die Santander Consumer Bank (bis zu 16,98%), die Postbank (13,5%) und die Deutsche Bank (12,75%) ein. Zwar versicherten die Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft, dass man die verbesserte Refinanzierungssituation beim Kredit an die Verbraucher weitergegeben werde, bislang ist dies aber noch nicht geschehen. Zehn der 15 getesteten Banken hatten die Zinsen für den Kredit im Zeitraum zwischen Juli und Oktober 2009 nicht verändert. Die restlichen fünf Banken hatten ihre Zinsen zwar angepasst, allerdings um nur etwas mehr als einen halben Prozentpunkt.