Bislang findet man im Fernsehen zahlreiche Kreditinstitute, die dort für Konsumenten Kredite werden. Doch diese Werbespots könnten schon sehr bald der Vergangenheit angehören. Grund dafür ist ein neues Gesetz, das zum 11. Juni 2010 in Kraft treten soll.
Laut diesem Gesetz sollen Kredit Institute künftig nicht mehr die Möglichkeit haben, für ihre Kredite mit beliebigen Zinssätzen zu werben. Ab dann soll es nur noch möglich sein, bei der Werbung Beispiele für Kredite und Zinsen heranzuziehen. Eine feste Vorgabe gibt es hierbei auch: Die in der Werbung angeführten Konditionen müssen charakteristisch für mindestens zwei Drittel der tatsächlich vergebenen Kredite sein.
Wenig begeistert über das bald in Kraft tretende Gesetz ist der Vorstandsvorsitzende des Bankenfachverbands, Gerd Schumeckers. Auf einer Pressekonferenz sagte er, dass dies das Ende von der TV- und Radiowerbung für den Konsumentenkredit sei. Den Kreditinstituten würde damit eine wichtige Möglichkeit genommen, ein schlagkräftiges Instrument zur Kommunikation mit dem Kunden zu nutzen.
Wahrscheinlich wird das neue Gesetz aber nicht nur Einfluss auf Fernsehen und Radio nehmen. Auch das Internet wird im Bereich Onlinekredite davon betroffen sein. Bei der neuen Verbraucherkreditlinie soll darüber hinaus ein europaweit einheitliches Formular, in welchem alle wichtigen Informationen zum Kredit aufgeführt sind, ausgefüllt werden. Vorgesehen ist hierfür ein fünfseitiges Formular.
Erste Reaktionen vom Bankenfachverband ließen nicht lange auf sich warten. Dieser teilte mit, dass man noch vor dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes eine Selbstverpflichtung ausarbeiten wolle. Bei dieser sollen die Kreditinstitute hinsichtlich der Transparenz für Kreditnehmer mehr leisten als die gesetzlichen Bestimmungen dies erfordern. In diesem Monat sollen die genauen Richtlinien veröffentlicht werden.