Potsdam (dpa/gms) Wohnort und Alter von Online-Lottospielern sollen künftig von der Schufa überprüft werden. Das sagte Horst Mentrup von der Land Brandenburg Lotto in Potsdam.
Wir machen dabei keinerlei Bonitätsprüfung, so der Geschäftsführer der momentan im Deutschen Lotto- und Totoblock federführenden GmbH. Das bestätigte Schufa-Sprecher Stefan Horst in Wiesbaden. «Die Daten kriegt keine Bank und kein weiterer Vertragspartner von uns.» Vielmehr soll die Schufa-Anfrage laut Mentrup unter anderem verhindern, dass Verbraucher in einem anderen Bundesland als ihrem eigenen über das Internet Lotto spielen.
Das staatliche Lotto werde von 16 Gesellschaften in den einzelnen Bundesländern angeboten. «Und die Konzessionen für das Onlinespiel verlangen, dass der Spieler in dem Bundesland wohnt, in dem er spielt», erläuterte Mentrup. Beim «terrestrischen» Lotto spiele dies dagegen keine Rolle. Durch die Abfrage des Alters soll ausgeschlossen werden, dass Minderjährige spielen.
Die Schufa – vorrangig für ihre Bonitätsprüfungen von Verbrauchern bekannt – biete in beiden Fällen ein geeignetes System an. In wie vielen Bundesländern und wann die Lotto-Spieler mit diesem System in Kontakt kommen werden, wollten weder Mentrup noch Schufa-Sprecher Horst sagen. «Es sind uns auf jeden Fall schon Lottogesellschaften angeschlossen», bestätigte Horst.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) in Berlin machte unterdessen seine Zweifel daran deutlich, dass nicht doch Daten von Lottospielern zur späteren Verwendung gespeichert werden. Für mich ist nicht plausibel, warum die Schufa das macht, sagte vzbv-Juristin Helga Springener. Ich würde nicht behaupten, dass das in irgendein Scoring einfließt, aber ich würde es auch nicht ausschließen.