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Donnerstag, April 25, 2024
StartBörse und WirtschaftVerbraucher seit Corona sparsamer - Händlern droht Verlust des Weihnachtsgeschäfts

Verbraucher seit Corona sparsamer – Händlern droht Verlust des Weihnachtsgeschäfts

Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Verdienstausfälle – die Corona Pandemie wirkt sich spürbar auf die Kaufkraft aus. Zukunftsängste und finanzielle Engpässe lasten wie ein schwarzes Tuch über der Ausgabefreudigkeit der Bevölkerung. Durch den erneuten Lockdown befürchten Händler, dass das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr nicht den gewünschten Umsatz bringt. Bis zum letzten Moment hoffte der deutsche Einzelhandel auf darauf, dass das Weihnachtsgeschäft die Verluste seit Mitte März ausgleichen würde. Lediglich der Onlinehandel erlebt derzeit einen Zuwachs. Doch auch dort zeigt sich, dass dem rasanten Kundenwachstum eine geringere Durchschnittssumme pro Bestellung gegenübersteht.

Auch Kreditkäufe nehmen deutlich ab

Bestellungen auf Rechnung, Ratenkäufe und Finanzierungen größerer Anschaffungen haben sich in den letzten Wochen und Monaten minimiert. Zwar rechnet die Kreditwirtschaft mit zunehmenden Antragstellungen zum Jahresende, doch auch hier bleibt die Stimmung trüb. Die Kreditsummen werden im Vergleich zu den Vorjahren deutlich niedriger ausfallen. Die neue Sparsamkeit der Verbraucher beruht auf der existenziellen Unsicherheit, die durch die Corona Krise hervorgerufen wird. Selbst Familien, deren Haushaltseinkommen sich nicht verringert hat, geben weniger Geld aus als im vergangenen Jahr. Die Weihnachtsgeschenke werden in diesem Jahr deutlich kleiner ausfallen, was dem Handel Sorge bereitet und was die deutsche Wirtschaft zusätzlich schwächt. Die Sparsamkeit der Verbraucher wird bis ins neue Jahr andauern und neben dem Weihnachtsgeschäft auch den Abverkauf von Feuerwerk für den Jahreswechsel betreffen. Die Einzelhandelsbranche hofft derzeit, dass die Ankündigung der Lockdown-Beendigung zu Ende November bestehen bleibt. Wenn sich die Geschäftsschließungen und die Verordnungen für die Bürger bis in den Dezember ziehen, könnten leergezogene Geschäfte die Einkaufsstraßen in vielen Städten prägen.

Lokale Händler suchen nach kundenanziehenden Lösungen

Preissenkungen, Schnäppchenangebote und Zugaben sollten Verbraucher davon überzeugen, im lokalen Einzelhandel einzukaufen und sich nicht primär auf das Internet zu konzentrieren. Doch die richtige Stimmung wird in diesem Jahr nicht aufkommen. Abstandsregeln, Maskenpflicht und die Angst vor einer Infektion sorgen bei vielen Familien dafür, dass der Shopping-Bummel durch die Fußgängerzone vermieden wird. Auch Aufrufe der lokalen Händler, die um Unterstützung bitten und ihre Sorge mit Plakaten in den Schaufenstern platzieren, haben bisher nicht zu einem wirklichen Perspektivwechsel geführt. Noch liegt die Hoffnung auf dem Weihnachtsgeschäft. Die Innenstädte werden trotz Corona Krise und ausfallende Weihnachtsmärkte festlich dekoriert und bei Anbruch der Dämmerung beleuchtet. Viele Einzelhändler hoffen darauf, dass ihre Kunden ein wenig Weihnachtsstimmung wünschen und beim Anblick der festlichen Beleuchtung Lust auf einen Einkauf im Ladengeschäft verspüren. Die Grundlage ist das Lockdown-Ende zum ursprünglich angekündigten Zeitpunkt.

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