Schon im letzten Jahr spürten viele deutlich die negativen Auswirkungen der Finanzkrise. Im Jahr 2010 sollen die Folgen aber noch gravierender und deutlicher zu spüren sein. Schon jetzt betrifft die Überschuldung jedes Jahr Millionen von Haushalten und beeinträchtigt damit die Lebensqualität vieler Menschen. Im Überschuldungsreport 2009 gibt es nun neue Ergebnisse und Erkenntnisse. Zum aller ersten Mal wurde in einer Pilotstudie die Dauer des Überschuldungsprozesses mit den einzelnen Phasen untersucht. Dabei wurde deutlich, dass es fast vier Jahre dauert, vom Auslöser der Überschuldung bis zum Besuch einer Beratungsstelle, wo die Betroffenen dann nach einer dreimonatigen Wartezeit insgesamt neun Monate betreut werden. Das meist darauf folgende Restschuldbefreiungsverfahren nimmt dann sechs Jahre Zeit in Anspruch. Aber selbst dann haben diejenigen, die sich mit einem Kredit überschuldet haben, es noch nicht geschafft. Im Anschluss daran muss man nämlich noch zwei Jahre lang geduldig sein, bis man bei den Auskunftsdateien nicht mehr gespeichert ist.
Der häufigste Grund für eine Überschuldung ist die Arbeitslosigkeit. Gerade dann, wenn man frisch einen Kredit aufgenommen hat und von der Kündigung überrascht wird, rutscht man ziemlich schnell in die Überschuldung ab. Bei der durchgeführten Untersuchung wurde allerdings nicht nur die aktuelle Situation untersucht, sondern man konnte auch Prognosen für 2010 daraus ableiten. Demnach ist für das kommende Jahr mit einer steigenden Anzahl von Überschuldeten zu rechnen. Besonders gefährdet sind hier alleinerziehende Mütter und Väter sowie Partnerhaushalte, in denen drei oder mehr minderjährige Kinder leben. Noch immer ist die Armut schuld daran, dass man sich mit Krediten überschuldet. Hilfe können Betroffene beispielsweise auf www.deutschland-im-plus.de finden. Sowohl per Telefon als auch online kann man sich von Experten beraten lassen und somit frühzeitig aus einer Überschuldung finden.