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Abgeltungssteuer kommt – Altersvorsorge schwieriger – Kredit & Finanz-Ratgeber

Abgeltungssteuer kommt – Altersvorsorge schwieriger
Tipp von Redaktion am 19. Dezember 2008

Die neue Abgeltungsteuer, die zum kommenden Jahreswechsel in Kraft tritt, macht den privaten Vermögensaufbau und damit auch die persönliche Altersvorsorge deutlich schwieriger. Bislang gilt, dass Wertpapiere dann steuerfrei veräußert werden können, wenn zwischen Erwerb und Veräußerung mindestens ein Jahr lag. In Zukunft gilt diese Regelung nicht mehr: Sämtliche Erträge aus Kapitalvermögen werden auf Bankebene der Besteuerung unterzogen. Fällig sind 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
Für Anleger, die durch regelmäßige Einzahlungen in einen Fondssparplan für ihren Ruhestand vorsorgen möchten, ergeben sich durch den Wegfall der Spekulationsfrist signifikante Nachteile. Wer über einen Zeitraum von 30 Jahren jeden Monat 500 Euro in einen Investmentfonds einzahlt, kann sich, wenn alle Anteile steuerfrei veräußert werden können und sich die durchschnittliche jährliche Rendite auf zehn Prozent beläuft, über ein Vermögen von etwas mehr als einer Million Euro freuen. Unter Berücksichtigung der Steuer von insgesamt rund 30 Prozent werden bei ansonsten identischen Bedingungen in Zukunft nur noch knapp 800.000 Euro erwirtschaftet.
Bei der Planung der persönlichen Altersvorsorge gilt es deshalb, die neue steuerliche Regelung zu berücksichtigen und entsprechend größere Anstrengungen zu unternehmen, damit im Ruhestand keine unerwartete Versorgungslücke auftritt. Weiterhin kann es sinnvoll sein, einen Teil der Sparleistung in klassische Rentenversicherungen einzuzahlen. Hier bestehen zwar mehr Restriktionen im Hinblick auf die Flexibilität, die Rentenzahlung wird dafür allerdings nur mit dem Ertragsanteil besteuert.
Offene Immobilienfonds stellen eine weitere Option dar: Sie unterliegen nicht der neuen Steuer und können Umschichtungen in ihrem Portfolio bei Beachtung der Spekulationsfrist von zehn Jahren steuerfrei vornehmen. Die Rendite der meisten Immobilienfonds allerdings fällt sehr bescheiden aus und bietet kaum mehr als die sichere Verzinsung, die auch mit öffentlichen Schuldverschreibungen erzielt werden kann.
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